Erste Hilfe – Leichter als rückwärts einparken!
Lebensrettende Maßnahmen kann jeder anwenden. Man braucht nur ein paar Grundkenntnisse und etwas Selbstvertrauen. Dies hat Frank Risy, Lehrrettungsassistent aus Stade, am 22. 10. 2016 während zwei Kursen sehr anschaulich vermittelt.
44 MTV-Mitglieder waren in die Sporthalle gekommen, um sich einmal nicht sportlich, sondern zu lebensrettenden Maßnahmen fit zu machen.
Das wusste auch noch nicht jeder:
Für Verkehrsunfälle wird man dieses Wissen zum Glück selten benötigen. Um ein Vielfaches häufiger begegnen uns Extremsituationen, in denen jemand Hilfe benötigt, in unserer direkten Umgebung. Jährlich kommt es über 120 000-mal zu Kreislaufstillstand bei unter 60jährigen Patienten und dabei zu 90% im häuslichen Umfeld.
Das Rettungswesen in Deutschland gehört zu den Schnellsten der Welt. Meistens ist ein Rettungswagen 8-12 Minuten nach dem Notruf am Ort. Bei einem Kreislaufstillstand beginnt das Gehirn aber schon nach 3-5 Minuten Schaden zu nehmen. Die einzige Chance für den Betroffenen zu überleben und vielleicht sogar wieder ganz gesund zu werden, sind die jeweils Anwesenden.
Dass keiner Angst haben muss etwas falsch zu machen, haben die Kursteilnehmer am Samstag gelernt.
Sogar in Kindergärten lehrt Frank Risy wie man einem Bewusstlosen „eine Chance gibt“ (bei Erwachsenen heißt das: „nich lang schnacken – Kopp in'n Nacken), wie man einen „Bewusstlosen beschützt“ (einfach auf die Seite drehen) und den Rettungsdienst ruft.
Damit konnte sogar schon ein sechsjähriger seine bewusstlose Mutter nachweislich vor dem Ersticken retten, bevor er den Rettungsdienst rief.
Es ist also ziemlich einfach – keine Zeit verlieren, sondern helfen. Wer eindeutig atmet, wird auf die Seite gelegt (muss nicht formvollendet nach Lehrbuch sein). In jedem anderen Fall wird sofort mit der Herzdruckmassage begonnen.
Für die etwas zweifelnd dreinblickenden Teilnehmer gab es eine gute Hilfestellung: Wenn sich der Betroffenen nicht wehrt, ist von einem Kreislaufstillstand auszugehen und zu pumpen, pumpen, pumpen …. bis der Arzt (Rettungswagen) kommt.
Ein weiteres wichtiges Kursthema war Sinn und Handhabung eines Defibrillators. Nach den Ausführungen war allen Kursteilnehmern klar: So einen „Defi“ brauchen wir in Wassel.
Eigentlich unnötig zu erwähnen, wir sind schließlich in Wassel: Trotz des ernsten Themas hatten alle viel Spaß. Leckere Kleinigkeiten zu essen gab es ebenfalls.
Danke an Kai Nussbaum für die Idee zu dieser Veranstaltung und für die Organisation. Der Referent Frank Rysi mit seinem großen Erfahrungsschatz war einfach Spitze.
Kai hat ein paar Eindrücke von der Veranstaltung fotografisch festgehalten (auf das Foto klicken, dann durch die Galerie blättern):