NATUR-KULTUR-PFAD WASSEL

WASSELS NATUR UND GESCHICHTE BEGEGNEN MITTELLANDKANAL

Video – Burgbesichtigung

Einst, als Wassel noch Wasle hieß, war es umgeben von Wäldern und feuchtem Gelände.

Im 12. Jahrhundert lebten hier die Grafen von Wassel und hatten wohl zwei Burgen errichtet.

Von diesen Burgen weiß man heute nicht viel mehr, als dass es Ringwallanlagen waren, außen von einem Burggraben umgeben.

Wir haben mal überlegt, wie die Grafen, ihre Familien und ihre Bediensteten gelebt haben könnten. So oder so ähnlich könnte es gewesen sein …

Da war diese Idee, einen virtuellen Blick in das Wassel des Hochmittelalters zu werfen. Deshalb haben wir über Wassels Burgen im Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege recherchiert und viele allgemeinere Veröffentlichungen zu mittelalterlichen Burgen zu Rate gezogen.

In der realen Wasseler Welt des 21. Jahrhunderts sind unsere Burgen restlos verschwunden. Stattdessen hat Wassel jetzt eine neue Burg, gebaut aus historischen Tatsachen und viel Fantasie. Ein Spaziergang dorthin ist zwar nicht möglich, besichtigen kann man sie jedoch jederzeit und überall – eine Internetverbindung genügt.

 

In Szene gesetzt wurde die filmische Zeitreise ins Hochmittelalter in akribischer Arbeit von Norbert Venskaitis (Firma "Venskaitis Visualisierungen" Sehnde). Sprache und Hintergrundgeräusche entstanden im Tonstudio von Andrea Hillebrand (Sehnde).

All dies wurde dem Verein NATUR-KULTUR-PFAD Wassel zur Verfügung gestellt. Für diese großzügige Spende bedanken wir uns sehr herzlich.

Wenn man dieses Video anschaut, sollte man auch an Folgendes denken:

Von den einst zahlreichen mittelalterlichen Burgen zeugt meist nur noch ein Ortsname. Wie sie gebaut waren, kann man nicht einmal mehr den übrig gebliebenen Burgen ansehen, dafür haben Jahrhunderte von An- und Umbauten gesorgt. Schriftliche Quellen aus der ursprünglichen Bauzeit sind selten und unvollständig.

Ob die Wasseler Burgen tatsächlich so komfortabel waren wie im Video dargestellt, ob sie eine Vorburg hatten und welchem genauen Zweck jede der beiden diente, können wir heute nur noch vermuten.

Wir können jedoch davon ausgehen, dass die Grafen von Wassel in der damaligen Zeit hier in der Region einflussreich gewesen sein müssen – sie waren Vicedomini der Hildesheimer Bischöfe und damit wohl für deren weltliche Amtsgeschäfte zuständig. Deshalb kann man sich gut vorstellen, dass sie gewisse Ansprüche und Rechte hinsichtlich ihres Wohnsitzes hatten.

Bekannt ist, dass für Burgen, deren Wälle höher waren als ein Pferd und die Burggräben besaßen, Bauvorschriften existierten und dass sie genehmigungspflichtig waren. Den Grafen von Wassel war die Bauweise mit Burggraben und Brücke offenbar gestattet worden. Kerker und Burgverliese gab es zu jener Zeit kaum.

Historische Schriften belegen, dass die männliche Linie des Geschlechts derer von Wassel bereits im 12. Jahrhundert erlosch. Was aus den Burgen wurde und wann sie untergegangen sind, ist jedoch nicht mehr herauszubekommen.

Überall in Wassel sind heute noch Steine zu finden, die man sehr wahrscheinlich mindestens einer unserer untergegangenen Burgen zuordnen kann. Sie sind bearbeitet und gleichen in Material und Form den Steinen, aus denen unsere wohl etwas später, aber ebenfalls im Hochmittelalter, entstandene Kirche errichtet ist. Das gibt einen zusätzlichen Hinweis auf die Bauweise der Burgen.

Von den Inneneinrichtungen mittelalterlicher Gebäude weiß man nicht mehr viel. Sehr üppig ausgestattet waren sie eher nicht. Das wichtigste Möbel war wohl die Truhe. Darin konnte viel verstaut werden und man konnte sie bei Bedarf mit auf Reisen nehmen. Es gab sicher auch Tische, Bänke und Stühle. Im Winter wurden die Wände zur Wärmedämmung mit Tierfellen behängt. Fenster- und Türöffnungen wurden in der kalten Jahreszeit zugehängt oder zugestopft.

Das meiste von dem, was es an Wissen zu Standort und Aufbau der mittelalterlichen Wasseler Burgen tatsächlich noch gibt, ist im Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege zu finden.

Hier eine ZUSAMMENFASSUNG dazu

 

Einen interessanten Überblick über die seinerzeit handelnden Personen im geschichtlichen Kontext hat Horst Jürgensen auf seiner Homepage grafenvonwassel.de zusammengestellt.

 

Und hier noch ein Foto von der Filmpremiere im Sehnder Rathaus am 22.04.2021:



 

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